Rolande eröffnet neue Generation von CNG-/LNG-Tankstellen
Veröffentlicht am
08/07/2020
Kategorie
Neuigkeiten
Am Iveco Hauptsitz in Ulm
Rolande, Pionier und Marktführer für den Aufbau von Infrastrukturen für Lkw-Flüssigerdgas und Bio-LNG in den Niederlanden, betritt jetzt auch den deutschen Markt. Dafür eröffnet das Unternehmen heute seine erste eigene CNG-/LNG-Tankstelle am Standort Ulm.
- Ulm erster von fünf neuen Standorten in 2020
- Zukünftig Versorgung mit Bio-LNG geplant
- EU-gefördert: LNG ist nachhaltig und wirtschaftlich attraktiv
Tilburg (NL) / Ulm, 08. Juli 2020.
Noch in diesem Jahr werden weitere neue LNG-Stützpunkte mit Partnern in Dortmund, Duisburg, Grasdorf, Lübeck und Ziesar folgen. Für 2021 ist ein weiterer Ausbau des Netzes in Deutschland geplant. Rolande wird dabei ausschließlich öffentliche Tankstellen betreiben, die von jedem Kunden genutzt werden können. Jede dieser Tankstellen ist bereits für einen späteren Einsatz von Bio-LNG gerüstet. So wird der schwere Güterfernverkehr in ganz Deutschland von den Kosten- und Nachhaltigkeitsvorteilen von Flüssigerdgas profitieren können.
Ikonische Architektur – optimal für CNG-/LNG-Lkw
Die mit ihren geschwungenen Dächern und dem hohen, schlanken LNG-Tank futuristisch wirkende Tankstelle wird heute von Jolon van der Schuit, Rolande CEO, dem Vorstand für Vertrieb und Marketing der Iveco Magirus AG, Christian Sulser, sowie dem Oberbürgermeister der Stadt Ulm, Gunter Czisch, eröffnet.
Das typische weiß-grüne Rolande Design setzt nicht nur optisch neue Akzente, sondern ist auch funktionell optimal an die Anforderungen von LNG-Lkw angepasst.
Wegweisendes Erfolgsmodell
Die Anlage ist eine klassische öffentliche 24/7-Selbstbedienungstankstelle mit zwei LNG-Zapfsäulen und zwei CNG-Zapfsäulen, deren Kapazität zügige Betankung ohne lange Wartezeiten garantiert. Mit einer Kapazität von täglich bis zu 150 Fahrzeugen sowie großzügiger Ein- und Ausfahrt ist die Tankstelle für Schwerlastwagen optimal dimensioniert. Damit trägt sie maßgeblich dazu bei, LNG als umweltfreundlicheren Treibstoff Schritt für Schritt weiter zu etablieren.
Angesichts eines derzeit bestehenden LNG-Netzes von lediglich 21 öffentlichen Tankstellen im Betrieb (Angaben der Deutschen Energie Agentur DENA), leistet Rolande mit seinen sechs Standorten einen wichtigen Beitrag zum Aufbau des Netzes in Deutschland. Zudem unterstützt Rolande Transportunternehmen, die auf hochkalorisches CNG (CNG+), LNG oder Bio-LNG wechseln wollen und arbeitet zudem bereits am Aufbau einer Infrastruktur für die Herstellung und Nutzung von Bio-LNG für Lkw.
Nachhaltig und Wirtschaftlich
„Flüssigerdgas muss für alle Lkw verfügbar sein – auch in Deutschland“, sagt Jolon van der Schuit, CEO des LNG-Pioniers Rolande. „Wir denken, dass LNG den Transport nicht nur umweltverträglicher, sondern gleichzeitig auch profitabler macht. Und davon sollen alle etwas haben. Deshalb wollen wir allen Kunden in Deutschland den aktuell saubersten und wirtschaftlich auch einsetzbaren Kraftstoff liefern: LNG! Dazu bauen wir nicht nur Tankstellen, sondern auch die komplette Vertriebs- und Vermarktungskette vom Import bis zum landesweit flächendeckenden Angebot auf. Dabei werden wir ständig neue Konzepte für ein in Zukunft flächendeckendes Angebot in Deutschland und in anderen europäischen Ländern entwickeln. Zudem stellen wir unseren Kunden unsere gesamte langjährige Kompetenz zur Verfügung. Das betrifft sowohl den nachhaltigen Umgang mit Ressourcen wie auch den wirtschaftlich optimalen Einsatz von LNG.“
EU Förderung
Die Tankstelle in Ulm ist Teil des Connect2LNG-Projekts, das durch das CEF-Programm der Europäischen Kommission finanziert wird. Ziel des Connect2LNG-Projekts ist die Entwicklung eines europäischen LNG-Betankungsnetzes mit der Inbetriebnahme von fünf Stationen in Deutschland und Frankreich. „Es ist klar, dass die Zukunft des Verkehrs in der schrittweisen und kontinuierlichen Dekarbonisierung des Sektors liegt und sowohl die Europäische Kommission mit ihrem Green Deal als auch die INEA durch die von ihr verwalteten Projekte dazu beitragen, das ehrgeizige Ziel eines emissionsfreien Verkehrssektors zu erreichen”, erklärte Dirk Beckers, Direktor der INEA. „Die heutige Eröffnung dieser LNG-Tankstelle in Deutschland ist ein bedeutender Beitrag zum Aufbau eines emissionsarmen europäischen Verkehrsnetzes entlang des Rhein-Donau-Korridors. Das Connect2LNG-Projekt spielt eine wichtige Rolle im Kampf gegen den Klimawandel, und ich freue mich, dass die Europäische Union es im Rahmen der Connecting Europe Facility finanziell unterstützen kann”.
„Wir haben diverse Antriebsalternativen inklusive E-Mobilität evaluiert und sind zu dem Entschluss gekommen, dass momentan CNG-betriebene Nutzfahrzeuge für unsere spezifischen Anforderungen am besten geeignet sind“, so Sven Sauerwein, Leitung Zentralbereich Logistik Services, Transgourmet Deutschland GmbH & Co. OHG. „Wir haben seit zwei Jahren 15 CNG-betriebene Lkw im Einsatz und hatten noch keinen Ausfall zu vermelden. Auch unsere Fahrer sind hellauf begeistert von der Laufruhe und den geringen Lärmemissionen der CNG-Motoren. Zusammenfassend lässt sich aufgrund der Erfahrungen der vergangenen zwei Jahre sagen, dass wir für die Zukunft planen, weitere CNG-Lkw in unsere Flotte aufzunehmen, um damit unserem Ziel, das nachhaltigste Unternehmen unserer Branche in Deutschland zu sein, einen großen Schritt näher zu kommen. Wir begrüßen den Schritt von Rolande, das CNG-/LNG-Tankstellennetz in Deutschland weiter auszubauen, um den Einsatz von Erdgas im Transportgewerbe weiter zu forcieren.“
Betanken des IVECO S-WAY NP
Mit einem IVECO S-WAY NP oder einem IVECO Stralis NP dauert der Tankvorgang an dieser neuen Tankstelle nicht länger als das Betanken eines Diesel-Lkw. Der einzige Unterschied: Fahrer müssen beim Tanken immer ihre persönliche Schutzausrüstung, kurz PSA, tragen. Nach dem Tankvorgang ist mit dem IVECO S-WAY NP eine Reichweite von bis zu 1.600 Kilometern möglich. Dem internationalen Fernverkehr steht damit also nichts im Weg. Neben einem niedrigen Verbrauch und geringeren Emissionen punktet der IVECO S-WAY NP mit seiner problemlosen Einstoff-LNG-Betankung und dem Geräuschvorteil eines Gasmotors. Europaweit hat IVECO bisher mehr als 7.000 LNG-Fahrzeuge verkauft.
„Dass hier in Ulm eine der mondernsten und auch noch die erste CNG-/LNG-Tankstelle von Rolande B.V. in Deutschland steht, freut uns ganz besonders. Denn nur 100 Meter entfernt stand bis zur Eröffnung heute die allererste LNG-Tankstelle in Deutschland. Das war eine mobile Anlage der Versuchsabteilung für Test- und dann Feldtestfahrzeuge zur Versorgung von mehreren Millionen Erprobungskilometern“, sagt Christan Sulser, Vorstand Vertrieb und Marketing bei der Iveco Magirus AG. „Mit der neuen Gastankstelle vor den Toren des Iveco Werks in Ulm beweisen wir nicht nur unsere Vorreiterrolle beim Thema CNG/LNG, sondern zeigen auch unsere gelebte Verantwortung auf dem Weg hin zum emissionsfreien Gütertransport.“
Staatliche LNG-Förderung in Deutschland
In Deutschland wird die Verwendung von CNG und LNG staatlich gefördert. Lkw, die mit komprimiertem oder verflüssigtem Erdgas betrieben werden, sind von der deutschen Straßenmaut bis 31. Dezember 2023 befreit. Damit sparen die Betreiber mit jedem gefahrenen Kilometer bis zu 18,7 Cent an Straßenbenutzungsabgaben. Zudem profitieren die Betreiber von staatlichen Fördermitteln bei Neuanschaffung bis Ende 2020. Der staatliche Zuschuss beträgt bis zu 12.000 Euro für einen LNG-Lkw und bis zu 8.000 Euro für CNG-Lkw. LNG-Lkw sind nicht nur wirtschaftlich attraktiv, sondern auch nachhaltig. Im Vergleich zu einem Diesel-Lkw sind die NOx- und Partikelemissionen deutlich geringer. Bei der Verwendung von Biogas lassen sich bis zu 95 Prozent CO2 einsparen.
„Ich habe mich über Jahre hinweg mit dem Thema alternative Antriebe beschäftigt. Inzwischen haben wir 10% unseres Fuhrparks auf Flüssiggas umgestellt. Bei einer Fahrleistung von 120.000 km pro Fahrzeug reduziert dieser Umstieg den CO2-Ausstoss in fünf Jahren um mehrere Millionen Kilogramm“, erklärt Bernhard Reichert, Geschäftsführender Gesellschafter der BTK Befrachtungs- und Transportkontor GmbH. „Wir haben mit unserer LNG-Flotte den Beweis erbracht, dass die Fahrzeuge analog zum Diesel-Lkw eingesetzt und genutzt werden können. Den Anteil an LNG-Fahrzeugen würden wir gerne erhöhen, doch vorher muss die Infrastruktur zum Betanken gegeben sein. Wir heißen den Eintritt von Rolande in den LNG-Markt mit eigenen Tankstellen in Deutschland mehr als willkommen. Denn je besser die LNG-Tankinfrastruktur ausgebaut ist, desto höher wird die Akzeptanz der LNG–Technik werden.“
Bio-LNG
Bio-LNG (Bio-Liquefied Natural Gas) ist ein zu 100% biologischer Kraftstoff, der aus zertifizierten Abfällen wie organischen Haushaltsabfällen, Schlamm, Dung oder landwirtschaftlichen Abfällen gewonnen werden kann. Er ist emissionsarm und klimafreundlich mit einer hohen Energiedichte und kann somit dazu beitragen, die Klimaschutzziele im Verkehr zu erreichen. Bio-LNG ist verflüssigtes Bio-Methan oder auch verflüssigtes synthetisch erzeugtes Methan. Es weist dieselben chemischen Eigenschaften wie LNG auf, hat jedoch eine drastisch geringere CO2-Emission. Darüber hinaus emittiert es 80 bis 85 Prozent weniger Stickoxide im Vergleich zu Diesel, Schwefeloxide und Feinstaub entfallen fast vollständig.*
Norbert Fehn, Geschäftsführer der Spedition Pflaum GmbH, sagt: „Unser Ziel als Logistikunternehmen ist es, unseren CO2-Fußadruck signifikant zu reduzieren – diese Initiative stößt auch bei unseren Kunden auf sehr gute Resonanz. Der Betrieb der mit Erdgas betriebenen Fahrzeuge ist bisher reibungslos verlaufen, auch die Resonanz der Fahrer ist nach anfänglichen Vorbehalten durchwegs positiv. Um unsere Flotte der LNG-/CNG-betriebenen Zugmaschinen weiter auszubauen, muss dringend das Tankstellennetz ausgebaut werden. Die LNG-Infrastruktur ist aktuell nicht funktionsfähig, um die Lkw flexibel einsetzen zu können. Der Aufbau eines eigenen LNG-Tankstellennetzes durch Rolande ist ein wichtiger Schritt, um die flächendeckende Versorgung an Verkehrsknotenpunkten zu gewährleisten. Für die Zukunft wünschen wir uns, dass wir zu 100% CO2-neutral unterwegs sein können – mit Bio-LNG.“
Über Rolande
Rolande feiert im Jahr 2020 sein 15jähriges Bestehen. Im Laufe seiner Konzerngeschichte war Rolande maßgeblich daran beteiligt, das verflüssigte, tiefkalte Erdgas LNG als Kraftstoff für den Straßengütertransport zu etablieren und die Anwendungsmöglichkeiten stetig weiter auszubauen. Dazu gehört beispielsweise die Entwicklung von Bio-LNG, das aus organischem Bio-Material vollständig klimaneutral produziert werden kann.
Rolande entwickelt, baut und betreibtein eigenes Netz von LNG-Tankstellen in Europa und konzentriert sich dabei ausschließlich auf LNG und Bio-LNG. Aktuell verfügt Rolande über die größte Anzahl von LNG-Standorten in den Niederlanden. Mit der Einführung eines LNG-Tankstellennetes in Deutschland setzt Rolande einen wichtigen Schritt zum Ausbau eines europäischen LNG-Tankstellennetzwerks.
*Quelle: DENA