- Kundenfall
Wandel durch Bio-LNG: Die transparente Sicht der Gartner KG auf die Herausforderungen und Erfolge mit dem alternativen Kraftstoff von Rolande
Entdecken Sie die inspirierende Erfolgsgeschichte der Gartner KG, einem Vorreiter in Sachen „nachhaltiger Transport“ in der Logistikbranche. Seit Beginn 2023 setzt das Familienunternehmen auf 100 Prozent Bio-LNG von Rolande und spart damit jährlich die beeindruckende Menge von 780 Tonnen CO2 ein. Gartner KG setzt Zeichen für eine grünere Zukunft in der Logistik – inspirierend und wegweisend für die gesamte Branche.
Lesen Sie im Interview mit Lars Kück (LK), Geschäftsausbau Deutschland bei Gartner KG, alles über
Gartners Entscheidung, für eine drastische CO2-Reduktion auf Bio-LNG zu setzen:
Die Entscheidung für LNG und später Bio-LNG basierte auf dem Streben der Gartner KG, den eigenen CO2-Ausstoß zu minimieren. Erfahren Sie, warum und wie die Firma 10 LNG-LKW als Mega-Sattelzugmaschinen für mehr Transportvolumen bei gleichem Kraftstoffverbrauch einsetzt und im Frühjahr 2023 auf die Bio-Variante dieses alternativen Kraftstoffs umstieg, um ihr Engagement für Nachhaltigkeit noch zu verstärken.
Teile der LKW-Flotte auf LNG bzw. Bio-LNG umstellen – wann und aus welchen Gründen hat die Gartner KG sich dazu entschlossen?
LK: Der erste Schritt war für uns die Überlegung, was für alternative Kraftstoffe es gibt, um unseren CO2-Ausstoß signifikant zu senken, und ob man sich damit am Markt behaupten kann.
LNG war für uns zu Beginn die einzige wirklich funktionierende Diesel-Alternative. Man kann zwar einen elektrisch angetriebenen Lkw anschaffen, wird aber zum Beispiel in den Wintermonaten immer ein Problem mit der Reichweite haben.
HVO, also „Hydrotreated Vegetable Oil“, als andere CO2-arme Alternative war in Deutschland zum damaligen Zeitpunkt nicht zugelassen. Erst in 2024 soll das entsprechende Gesetz in Kraft treten.
Im Jahr 2021 haben wir uns daher dazu entschlossen, LNG-Lkws anzuschaffen. Inzwischen besitzen wir 10 Stück. Diese Fahrzeuge haben wir als Mega-Sattelzugmaschinen in Verbindung mit dem Euro-Lang-Auflieger Typ 1 geordert. Zum einen, um im Vergleich zu den Diesel-Fahrzeugen weniger CO2 auszustoßen, und zum anderen, um dank LNG mit mehr Transportvolumen bei gleichem Kraftstoffverbrauch unterwegs sein zu können.
Auf Bio-LNG, in unserem Fall 100 Prozent Bio-LNG von Rolande, sind wir erst im Frühjahr 2023 umgestiegen. Wir wollten noch nachhaltiger werden und zudem unserem Großkunden, einem bekannten schwedischen Möbelkonzern, eine weitere Diesel-Alternative bieten.
Welche Herausforderungen oder Bedenken gab es bei Gartner vor der Umstellung auf LNG bzw. Bio-LNG?
LK: Die „größte“ Herausforderung, wenn man es überhaupt so nennen will, war, die Fahrer einzuweisen, wie der neue Tankvorgang abläuft. Weitere Herausforderungen oder Bedenken hatten wir nicht.
Die Umstellung von LNG auf Bio-LNG und ihre Vorteile:
Die Umstellung auf die Bio-Variante von LNG brachte der Gartner KG nicht nur noch mehr Umweltvorteile, sondern auch eine noch höhere Kraftstoffeffizienz. Erfahren Sie, wie die Firma trotz monetärer Herausforderungen klimaneutrale Transportleistungen erbringt und dazu positive Marketing-Effekte feststellt.
Welche Vorteile hat Gartner durch die Umstellung von LNG auf Bio-LNG festgestellt?
LK: Der größte Effekt bei der Nutzung von Bio-LNG ist die signifikante Reduzierung unserer CO2-Emission, also die Verbesserung des Carbon-Foot-Prints, den wir hinterlassen.
Wir konnten mithilfe eines CO2-Rechners vorab feststellen, wie viel CO2 wir durch einen ausschließlich mit Bio-LNG betriebenen Lkw im Vergleich zu einem Diesel-Lkw einsparen würden: Etwa 90 Prozent!
Daraus resultiert natürlich auch ein gewisser Marketing-Effekt, was ebenfalls ein Vorteil sein kann.
Können Sie die Umweltauswirkungen Ihrer Flotte nach der Umstellung auf Bio-LNG quantifizieren?
LK: Ja, das messen wir – auch, um es für unsere Kunden darstellen zu können. Bei der Laufleistung unserer Fahrzeuge sparen wir durch einen mit Bio-LNG betriebenen LKW im Vergleich zu einem Modell mit Dieselmotor ca. 78 Tonnen CO2 pro Jahr ein.
Zehn unserer 10 Fahrzeuge, die mit dem alternativen Kraftstoff fahren, sind nur für einen unseren größten Kunden – den Betreiber der schwedischen Einrichtungshäuser – unterwegs. Allein für ihn haben wir dieses Jahr also 780 Tonnen CO2 eingespart. Das heißt, wir können diejenigen Strecken in seiner Supply Chain, die wir fahren, klimaneutral abbilden.
Zur Verdeutlichung: 1 Tonne CO2-Emissionen entspricht etwa 8 Monaten Stromverbrauch (elektrische Energie unbekannter Herkunft) eines durchschnittlichen Haushalts. 780 Tonnen CO2 entsprechen also theoretisch dem Stromverbrauch eines durchschnittlichen Haushalts in einem Zeitraum über 500 Jahren.
Wie hat sich die Leistung Ihrer Flotte seit der Umstellung auf Bio-LNG entwickelt?
LK: Bio-LNG ist zwar teurer als Diesel, gleichzeitig ist die Effizienz jedoch höher. Die Wartungsintervalle unserer LNG-Fahrzeuge sind zwar geringfügig höher als die der Diesel-Lkws, das fällt aber kaum ins Gewicht.
Inwiefern hat die Nutzung von Bio-LNG das Image der Gartner KG beeinflusst?
LK: Wir als Gartner KG hatten schon vorher einen gewissen Anspruch im Bereich Nachhaltigkeit und Umweltschutz, dem wir gerecht werden wollten. Der Einsatz von Bio-LNG hat uns darin unterstützt, diese Ziele nicht nur zu erreichen, sondern sie sogar noch zu übertreffen. Das machen wir aber nicht nur aus Image-Gründen, sondern vor allem, weil wir selbst den Ehrgeiz haben, mit Ressourcen vernünftig und sparsam umzugehen. Danach haben wir festgestellt, dass auch Kunden das gut finden und für sich nutzen wollen. Dann kann man das partnerschaftlich angehen.
Die Nachteile und finanziellen Herausforderungen der Nutzung von Bio-LNG:
Offen, ehrlich und transparent wird hier über die Nachteile und finanziellen Herausforderungen, wie höhere Anschaffungskosten und gestiegene Mautgebühren, gesprochen.
Welche Nachteile hat Gartner durch den Einsatz von LNG-Fahrzeugen und Bio-LNG festgestellt?
LK: Ein Nachteil ist, dass ein LNG-Lkw in der Anschaffung etwa 25 bis 35 Prozent teurer ist als ein Diesel-Modell.
Ein weiterer Nachteil sind die Mautkosten: Für Diesel-Lkw hat sich die Maut seit dem 1. Dezember 2023 nahezu verdoppelt. Wir haben jetzt über 80 Prozent Mautkosten-Steigerung in Deutschland.
Bei mit Bio-LNG betriebenen Lkw ist es sogar noch drastischer, weil dafür nun erstmals ebenfalls Maut fällig wird. Bis vor Kurzem waren diese Fahrzeuge in Deutschland noch mautbefreit.
Der dritte Nachteil ist, dass der Preis von Bio-LNG Stand jetzt, Ende 2023, höher ist als von Diesel. Es sind also vor allem monetäre Nachteile.
Zudem ist es in der Logistik-Branche leider so, dass viele Kunden zwar gern von „grünen“ Transporten sprechen, aber nicht bereit sind, den Preis dafür zu zahlen. Das macht es schwierig. Wer als Auftraggeber möchte, dass sein Spediteur „so grün wie möglich“ unterwegs ist, muss sich darüber bewusst sein, dass an einem mit Bio-LNG betriebenen Transport ein anderer Preiszettel hängt als an einem Transport mittels Diesel.
Gibt es Nachteile in Bezug auf das Tanken von LNG und Bio-LNG?
LK: Nein, es gibt in Deutschland ein ausreichend großes Netz an Tankstellen für alternative Kraftstoffe. Sie werden immer Tankstellen für LNG und Bio-LNG von Rolande bzw. seinen Partnerstationen in Ihrer Nähe finden. Für den Fahrer ist es eine gewisse Umstellung, weil er einen LNG-Lkw anders tanken muss als einen Diesel-Lkw. Er braucht jetzt eine kleine Schutzausrüstung dafür, der Tankvorgang dauert ein bisschen länger und der Fahrer muss zu Beginn eine Einweisung bekommen.
Gartners Empfehlung und Zukunftsausblick bzgl. Bio-LNG:
Die Gartner KG empfiehlt anderen Unternehmen, insbesondere denen mit größeren Flotten, Bio-LNG als alternativen Kraftstoff in Erwägung zu ziehen. Warum das so ist und wieso das Unternehmen selbst einen „gemischten“ Fuhrpark mit LNG-, Diesel- und Elektrofahrzeugen plant, lesen Sie hier.
Wie sind Gartners Planungen bzgl. der Verwendung von Bio-LNG?
LK: Die höheren Anschaffungskosten für LNG-Sattelzugmaschinen in Verbindung mit höheren Preisen für Bio-LNG und der Tatsache, dass es keine Mautreduzierungen mehr für diese Fahrzeuge gibt, machen es aus unserer Sicht aktuell schwer, darin weiterhin einen Sinn zu finden.
CO2 einzusparen ist das Eine, die monetären Auswirkungen das Andere: Wir stehen natürlich in Konkurrenz zu unseren Mitbewerbern. Unsere Flotte im Hinblick auf Bio-LNG weiter auszubauen, hat für uns daher zurzeit wenig Sinn. Anders sähe es aus, wenn die Preise für diese Art alternative Kraftstoffe wieder sinken würden und es für Bio-LNG-Fahrzeuge Mautreduzierungen bzw. gar keine Maut gäbe.
Wenn demnächst HVO als CO2-armer Kraftstoff zugelassen wird, kann ein gewöhnlicher Diesel-LKW damit betankt werden, ohne dass es dafür einer anderen Motortechnik bedarf. Das ergäbe finanziell mehr Sinn.
Zudem entwickeln sich die Elektro-Fahrzeuge weiter, haben längere Reichweiten, bessere Batterien und darüber hinaus derzeit eine 100-prozentige Mautersparnis. Daher werden wir in absehbarer Zeit auch in Elektro-Lkw investieren.
Ein gemischter Fuhrpark – bestehend aus LNG-, Diesel- und Elektro-Fahrzeugen – gibt uns die Möglichkeit zu schauen, wie sich alternative Kraftstoffe entwickeln und was für uns auch finanziell am vorteilhaftesten ist.
Wieso empfehlen Sie dennoch anderen Unternehmen, auf Bio-LNG umzusteigen?
LK: Spediteuren, die bereits auf LNG fahren, möchte ich sagen: Denkt mal über Bio-LNG nach! Man kann es überall tanken und es spart 90 Prozent CO2 ein, das ist Fakt.
Bzgl. der Alternative HVO ab 2024: Es gibt auch Speditionsunternehmen, für die die Beschaffung von HVO schwierig wäre, oder die eben per se mit Gas fahren möchten. Auch für diese ist Bio-LNG definitiv eine Alternative.
Grundsätzlich denke ich, dass es erst für etwas größere Unternehmen, ab ca. 50 ziehenden Einheiten, in Betracht kommt, auf LNG bzw. Bio-LNG umzusteigen. Und seien es dann erst einmal nur ein oder zwei Lkw.
Die Partnerschaft mit Rolande:
Der Vertrag mit Rolande über 100 Prozent Bio-LNG bis Ende 2025 unterstreicht die strategische Partnerschaft der beiden Firmen. Die professionelle und flexible Zusammenarbeit wird von der Gartner KG als überzeugend erlebt, besonders in Bezug auf Professionalität, Preisgestaltung und Verfügbarkeit des Kraftstoffs.
Welche Art von Vertrag hat die Gartner KG mit Rolande?
LK: Wir haben mit Rolande in Deutschland einen Vertrag über 100 Prozent Bio-LNG geschlossen. Dieser Vertrag umfasst eine Mindestabnahmemenge zu einem festgelegten Preis und läuft bis zum 31. Dezember 2025.
Wieso hat Gartner sich für Rolande entschieden statt für einen anderen Anbieter von Bio-LNG?
LK: Der eine Grund war der Preis. Der andere war der, dass wir in den Gesprächen und Vertragsverhandlungen sowie beim Thema Verfügbarkeit des alternativen Kraftstoffs gemerkt haben, dass Rolande sehr professionell auftritt. Das hat uns überzeugt.
Inwiefern beeinflusst die gute Verfügbarkeit von Rolandes Bio-LNG die Geschäftsprozesse und Lieferketten?
LK: Unsere Prozesse und die unserer Kunden können jederzeit zuverlässig und ohne Einschränkungen ablaufen.
Wie hat Gartner die Zusammenarbeit mit Rolande empfunden?
LK: Die Zusammenarbeit war sehr gut – zu jedem Zeitpunkt professionell und flexibel. Wir würden Rolande wirklich als strategischen Partner bezeichnen. Probleme gab es keine. Was wir besprochen hatten, ist auch eins zu eins umgesetzt worden.