Was ist Bio-LNG? Lot van Aubel erklärt.
Veröffentlicht am
04/03/2022Kategorie
Blogs, NeuigkeitenStellen Sie sich vor, wir könnten Lastwagen mit organischem Hausmüll, Klärschlamm, Gülle oder landwirtschaftlichen Abfällen betreiben. Also mit Dingen, die normalerweise keinen Zweck mehr erfüllen. Das klingt vielleicht wie Zukunftsmusik, aber das ist es nicht. Rolande baut schon seit Jahren ein Netz von LNG-Tankstellen in ganz Europa auf, an denen nicht nur LNG – verflüssigtes Erdgas – sondern auch Bio-LNG getankt werden kann.
Seit März 2021 ist Lot van Aubel für den An- und Verkauf von Bio-LNG von Rolande sowie für das Kundenmanagement und die Verkaufsunterstützung verantwortlich. “Ich kümmere mich um den Einkauf des gebrauchsfertigen Produkts. Es ist meine Aufgabe, dafür zu sorgen, dass es unseren Qualitätsanforderungen entspricht und dass die gesamte Kette zertifiziert ist. Lot kommt eigentlich aus dem Finanzsektor. “Aber in weniger als einem Jahr habe ich wirklich ein Herz für nachhaltige Kraftstoffe bekommen. Der Sektor ist sehr interessant und entwickelt sich rasendschnell.” Sie lacht: “Und ich muss sagen, dass ich plötzlich auch zu Hause mehr auf unseren Energieverbrauch achte.” “LNG gibt es schon seit Jahren. Es wird aus Erdgas hergestellt, das z.B. aus Katar oder Amerika stammt. Um es leicht transportieren zu können, wird das Erdgas verflüssigt. Es wird auf -162 Grad abgekühlt. Dadurch verkleinert sich das Volumen um den Faktor 600. So können große Mengen an Erdgas problemlos per Schiff transportiert werden.”
Mit Bio-LNG verwenden wir keine fossilen Quellen
“LNG ist schon seit Jahren einer der saubersten Kraftstoffe im schweren Straßentransport. Es ist die Alternative zu Diesel-Kraftstoffen. Doch angesichts immer strengerer Umwelt- und Klimaauflagen wünschen sich große Unternehmen eine nachhaltigere Alternative. Denn Erdgas ist und bleibt ein fossiler Brennstoff. Bei der Nutzung fossiler Brennstoffe werden viele schädliche Stoffe freigesetzt, wie z.B. Kohlendioxid (C02), und mehr CO2 in der Atmosphäre verursacht die globale Erwärmung. Außerdem sieht das 2019 geschlossene Klimaabkommen vor, dass es im Jahr 2040 keinen fossilen Straßenverkehr mehr geben soll. Viele Unternehmen möchten dem bereits zuvorkommen, so dass die Entscheidung für Bio-LNG eigentlich ganz logisch ist.”

“Mit Bio-LNG verwenden wir keine fossilen Quellen und auch keine anderen, von Mensch oder Tier anderweitig nutzbaren Quellen mehr. Die Rohstoffe sind Abfälle. Diese gelangen in einen Fermenter, in dem Gas entsteht, das nach einer Nachbehandlung zu fast 100 % aus Methan besteht. Mit anderen Worten: dasselbe wie Erdgas. Dieses Gas wird verflüssigt, und dann entsteht Bio-LNG.”
“Im Moment beziehen wir den größten Teil unseres Bio-LNGs noch aus Skandinavien. Dort sind sie uns weit voraus, da es vielerorts kein Erdgasnetz im Boden gibt, so wie bei uns. Aber wir schauen auch nach Deutschland, da es auch dort viele Entwicklungen zur Produktion von Bio-LNG gibt. Und wir sind Mitinitiator einer eigenen Vergärungsanlage in Leeuwarden, die neben einer großen Abfallverarbeitungsanlage liegt. Es wäre wunderbar, wenn wir schnell anfangen könnten. Das würde nämlich bedeuten, dass wir auf einen Schlag 9,2 Millionen Kilo Bio-LNG niederländischen Ursprungs anbieten könnten. Und damit kommen wir der Vision von Rolande eines emissionsfreien Schwerlastverkehrs wieder einen sehr großen Schritt näher.”